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Berechnung von Treibhausgasemissionen für das eigene Portfolio

29. Juni 2023

Die Berechnung von Treibhausgasemissionen für das eigene Portfolio ist ein äußerst relevantes Thema angesichts des fortschreitenden Klimawandels, der ein ambitioniertes Handeln aller Akteure erfordert. Finanzinstitute (FI) spielen dabei eine entscheidende Rolle bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen, emissionsarmen Gesellschaft durch gezielte Investitionen und die Kreditvergabe.

Die Europäische Union möchte mit neuen gesetzlichen Bestimmungen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Taxonomie-Verordnung Anreize für eine nachhaltige Wirtschaft schaffen und bestehende Berichtspflichten erheblich verschärfen.

Insbesondere die neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die für CSRD-pflichtige Unternehmen zwingend anzuwenden sind, fordern die Erstellung einer vollständigen Klimabilanz. Dies beinhaltet auch die Scope 3-Kategorie der Investitionen, die für die meisten Institute spätestens im 2. Berichtsjahr miteinzubeziehen ist. Bisher haben viele Finanzinstitute diese Kategorie in ihrer Klimabilanz noch nicht berücksichtigt, da die Berechnung komplex ist und in gängigen Tools noch nicht abgebildet wird. Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen, die durch Investitionen oder Kredite entstehen, soll gemäß dem Standard des Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) erfolgen, um eine einheitliche Berechnungsmethodik zu gewährleisten.

Eine der größten Herausforderungen bei der Berechnung von Treibhausgasemissionen besteht in der Beschaffung der benötigten Daten. Viele erforderliche Daten werden derzeit noch nicht oder nur unzureichend erhoben. Zudem sind vorhandene Daten teilweise nicht im benötigten Format verfügbar und können nicht automatisch ausgelesen oder den Krediten zugeordnet werden. Dies zeigt sich auch in Pilotprojekten bei Genossenschaftsbanken, bei denen die aktuelle Datengrundlage herausfordernd ist. Dennoch konnten Verbesserungspotenziale im direkten Handlungsspielraum der Banken identifiziert werden. Eine weitere Herausforderung besteht darin, das Portfolio im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel auszurichten. Dies erfordert eine tiefgreifende Anpassung der aktuellen Prozesse und Produkte.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollten Banken frühzeitig das Thema angehen und Prozesse entsprechend einrichten oder anpassen, sodass die Offenlegungspflichten erfüllt werden können. Ein erster Schritt besteht darin, mit vorhandenen Daten ein Screening durchzuführen, um relevante Produkte und Sektoren zu identifizieren. Dann können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um die Datenqualität in den relevanten Bereichen zu verbessern und steuerungsfähig zu werden. Des Weiteren sollten Banken eine Strategie entwickeln, um die Treibhausgasemissionen ihres Portfolios zu verbessern. Dies kann beispielsweise die Neuausrichtung von Investitionen auf nachhaltige Projekte und Branchen umfassen.

Die Berechnung von Treibhausgasemissionen für das eigene Portfolio ist ein wichtiger Schritt, um den Beitrag des Finanzsektors zum Klimawandel zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zu ergreifen. Durch eine proaktive Herangehensweise können Banken eine Vorreiterrolle bei der Förderung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft übernehmen.

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Juliane Franze
Spezialistenteam Banken

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