
Attraktive Depotmodelle für Volksbanken Raiffeisenbanken – wie die Volksbank Kurpfalz im Wettbewerb mit Neobrokern wächst
Wie die AWADO Bankenberatung die Volksbank Kurpfalz bei der Schärfung ihrer Wertpapierstrategie und der Entwicklung einer neuen Depotwelt begleitet hat.
Ausgangssituation: Ein Wertpapiergeschäft vor dem nächsten Wachstumsschritt
Die Volksbank Kurpfalz zählt schon heute zu den starken Häusern im Wertpapiergeschäft. Doch die Entwicklungen im Markt - vom wachsenden Wettbewerb durch Neobroker bis zur zunehmenden Bedeutung digitaler Einstiegslösungen - machten deutlich: Für weiteres Wachstum braucht es moderne, attraktive Depotmodelle, die Kundinnen und Kunden intuitiv verstehen und gerne nutzen.
Gleichzeitig stand die Bank vor einer strukturellen Herausforderung.
Die Fusion mit der Volksbank Weinheim im Jahr 2020 brachte zwei unterschiedliche Depotwelten zusammen, die seit längerem nicht mehr an Marktstandards und Preisniveaus angepasst worden waren. Diese Parallelität erschwerte die Kommunikation im Vertrieb und verwässerte das Leistungsversprechen der Bank.
Die Aufgabe war daher dreigeteilt:
- Wertpapierstrategie schärfen: mit klarer Vision, eindeutigen Wachstumszielen und definierten Zielgruppen.
- Depotmodelle neu gestalten: transparent, kundenfokussiert und wettbewerbsfähig.
- Zustimmungsprozess kundenfreundlich aufsetzen: effizient, digital unterstützt und mit hoher Akzeptanz.
Die Bank entschied sich für eine enge Zusammenarbeit mit der AWADO Bankenberatung, um diese Transformation strukturiert, fachlich fundiert und erfolgreich umzusetzen.
Vorgehensmodell: Ein klarer Prozess.
Getragen von Analyse, Beteiligung und Umsetzungskraft
Die Volksbank Kurpfalz und AWADO entwickelten ein gemeinsames Vorgehensmodell, das über mehrere Monate hinweg alle relevanten Bausteine zusammendachte - von der Bestandsaufnahme bis zur technischen Umsetzung.
1. Analysephase: Volle Transparenz über die bestehende Depotwelt
Zu Beginn stand ein tiefes Verständnis über die aktuelle Ausgangslage.
Dazu gehörten:
- Analyse der bestehenden Depotmodelle beider Altbanken
- Auswertung von Ertragskomponenten, Preissystematiken und Gebührenlogik
- Betrachtung der tatsächlichen Nutzung verschiedener Kundensegmente
- Identifikation von Wettbewerbsabständen und Preisabweichungen
Parallel wurden die Projektziele und Leitplanken definiert. Dazu zählten unter anderem:
- klare Preispositionierung im Wettbewerb
- einfache, nachvollziehbare Modelle
- Vermeidung von Verwerfungen bei bestimmten Kundengruppen
- hohe Akzeptanz bei Mitarbeitenden und Kunden
- nachhaltige Ertragswirkung für die Bank
Diese Analyse legte den Grundstein für die Entwicklung einer präzisen Wertpapierstrategie.

„Ein Depotmodell darf heute keine Hürde sein. Es muss Lust auf Wertpapiergeschäft machen. Genau deshalb setzen wir auf maximale Einfachheit und ehrliche Transparenz.“
2. Mitarbeitereinbindung und strategische Konzeption
Die Strategieentwicklung erfolgte unmittelbar im Zusammenspiel mit Markt, Führungskräften und Fachbereichen.
Gemeinsam wurden für verschiedene Kundengruppen Angebotslogiken definiert:
- junge Anlegerinnen und Anleger
- wachstumsstarke Segmente
- vermögensaffine Bestandskunden
- beratungsorientierte Kundinnen und Kunden
Die Ableitung erfolgte mithilfe eines Business Model Canvas, um das Zusammenspiel aus Nutzen, Ertrag, Pricing und Prozessen sauber abzubilden.
Auch Verbundpartner wurden bewusst integriert. Das UnionDepot Komfort und das meinDepot Premium der DZ BANK wurden hinsichtlich ihrer Aufnahme in das Gesamtangebot bewertet.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Konzeption war die Frage, wie das Depot B künftig strukturiert sein soll.
Dazu wurden verschiedene Szenarien entwickelt und anschließend durch ein Simulationstool auf Einzeldepotbasis bewertet:
- Ertragswirkung
- Gebührenauswirkungen für den Kunden
- potenzielle Reaktionen
- Wettbewerbsvergleich
Diese Transparenz ermöglichte eine Entscheidung, die sowohl wirtschaftlich sinnvoll als auch für den Kunden nachvollziehbar ist.
3. Entwicklung eines transparenten, modernen Depotmodells
Das Ergebnis der Konzeption war ein neues, einheitliches Depotmodell für das gesamte Fusionshaus - mit klarer Preislogik, moderner Struktur und hohem Kundennutzen.
Zentrale Elemente der neuen Depotwelt:
- Maximale Einfachheit: Reduktion auf wesentliche, verständliche Preiskomponenten.
- Streichung veralteter Gebühren: etwa die Gebühr pro Posten und die Mindestverwahrgebühr.
- Neues Verwahrentgelt: künftig 0,18 Prozent p.a.
- Attraktive Orderkonditionen: Grundpreis plus variable Komponente, besonders günstig im Online-Kanal.
- Keine Nachteile für Altbankbestände: Ausgewogene Preislogik ohne Schieflagen zwischen Kundengruppen.
- Klar definierte Mehrwerte: von breiten Börsenzugängen über integrierte Analyse-Instrumente bis zu qualifizierter Beratung.
Für die Beraterinnen und Berater wurde zudem eine Einzeldepot-Transparenz geschaffen.
Damit konnten Kundengespräche zielgerichtet, fundiert und mit hoher Beratungsqualität geführt werden.
4. Mitarbeiterqualifizierung: Sicherheit in der Beratung schaffen
Schulungen - sowohl digital als auch in Präsenz - bereiteten alle Vertriebsmitarbeitenden auf die neue Depotwelt vor.
Ziele:
- Verständnis für die neue Preislogik
- Sicherheit im Umgang mit Kundenfragen
- souveräne Gesprächsführung im Zustimmungsprozess
- Wissen über Mehrwerte und Leistungsversprechen
So entstand eine breite interne Akzeptanz und eine hohe Beratungskompetenz in der Fläche.
5. Umsetzungsunterstützung und Zustimmungsprozess
Die AWADO Bankenberatung begleitete die Bank eng bei der lateralen Umsetzung:
- Konzeption der Kundenkommunikation
- Erstellung von Anschreiben, Synopsen, Websiteinhalten, Flyermaterial
- interne Informationspakete und Argumentationshilfen
- Austausch mit den technischen Dienstleistern DZ BANK und dwpbank
Für das eigentliche Zustimmungsverfahren wurde ein mehrstufiger Prozess vorbereitet und gemeinsam mit dem Zustimmungs-Kampagnen-Management der Atruvia durchgeführt.
Ergebnis: Wachstum durch Klarheit, Transparenz und starke interne Beteiligung
Der Projekterfolg zeigte sich schnell.
Die Ziele der Volksbank Kurpfalz wurden erreichbar und sichtbar:
- Sehr hohe Zustimmungsquote bereits nach wenigen Wochen
- Extrem geringe Beschwerdezahl
- Erhöhte Attraktivität für Neukunden
- Mehr Aktivität im Handel
- Motivierte Mitarbeitende, die das Modell mittragen und positiv kommunizieren
Das Zusammenspiel aus klarer Strategie, modernem Pricing und intensiver Mitarbeiterbeteiligung erwies sich als entscheidender Erfolgsfaktor.
1. Ein breites Angebot mit echter Beratungsqualität
Zugang zu vielen Börsenplätzen, umfangreichen Börseninformationen, Analyse-Tools und spezialisierten Beraterinnen und Beratern.
2. Einfache, transparente Gebührenstruktur
Kundinnen und Kunden verstehen auf einen Blick, was sie zahlen und was sie dafür erhalten.
3. Modernes Angebot für junge Anleger: das kostenfreie meinDepot
Für alle bis einschließlich 30 Jahre: starke Konditionen, viele Funktionen, konkurrenzfähig zu Neobrokern – und dennoch mit persönlicher Beratung.
1. Professionelles Projektmanagement
Klare Ziele, strukturierte Termine, transparente Rollen - und eine enge Verzahnung aller Beteiligten.
2. Mitarbeitende früh und konsequent einbinden
Sie sind zentrale Multiplikatoren und entscheidend für die Akzeptanz beim Kunden.
3. Expertise nutzen
Externe Spezialisten wie AWADO bringen Marktkenntnis, Erfahrung und Best Practices aus vielen Pricing- und Produktprojekten ein.
Projektzeitplan
Ein Überblick über die Meilensteine des Projekts. Es zeigt eindrucksvoll, wie eine ganzheitliche Herangehensweise, eine klare Struktur und die hohe Motivation aller Beteiligten den Unterschied machen – und wie Volksbanken Raiffeisenbanken ihr Wertpapierge
Januar und Februar 2025
Projektstart: Datenerhebung und Auftaktworkshop
01März bis Mai 2025
Ende Konzeptionsphase mit Workshops & Vorstandsentscheidung
02Juni bis September 2025
Umsetzung und Mitarbeiterinfo- und schulungen
03Mitte September bis Dezember 2025
Kundenanschreiben: Einführung neue Depotmodelle
0401. Januar 2026
Umstellungstermin
05
