Einblick in unser Risikoanalyse-Tool für das LkSG
Warum Risikoanalyse? Ein Muss für nachhaltige Lieferketten

Eine Übersicht
Das LkSG: Ein Gesetz mit Weitblick
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wurde eingeführt, um Unternehmen dazu zu verpflichten, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu erfüllen. Dieses Gesetz ist eine Reaktion auf die zunehmenden globalen Anforderungen an nachhaltige und ethische Geschäftspraktiken. Es zielt darauf ab, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen entlang der gesamten Lieferkette zu verhindern.
Seit 2023 sind Unternehmen betroffen, die ihren Hauptsitz oder eine Zweigniederlassung in Deutschland haben und mindestens 3.000 Arbeitnehmer im Inland beschäftigen. Seit diesem Jahr gilt das Gesetz auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Arbeitnehmern.
Die Historie des LkSG reicht zurück bis zu den internationalen Diskussionen über Unternehmensverantwortung und nachhaltige Entwicklung. Mit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahr 2021 hat Deutschland einen wichtigen Schritt unternommen, um diese Prinzipien in die Praxis umzusetzen. Unternehmen sind nun verpflichtet, Risiken in ihren Lieferketten systematisch zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen.
Die Risikoanalyse als Schlüssel zu nachhaltigen Lieferketten
Die Risikoanalyse ist ein zentrales Element des LkSG. Sie ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln. Eine gründliche Risikoanalyse umfasst die Identifikation von Risiken, die Bewertung ihrer Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikominimierung.
Für Unternehmen ist die Risikoanalyse ein unverzichtbares Werkzeug, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen und gleichzeitig die Reputation des Unternehmens zu schützen. Durch eine systematische und transparente Risikoanalyse können Unternehmen nicht nur die Risiken innerhalb der vorgelagerten Lieferkette minimieren, sondern auch ihre Nachhaltigkeitsziele effektiver erreichen.
Von der Idee zur Umsetzung: Die Entstehung unseres Tools
Unser Risikoanalyse-Tool wurde entwickelt, um sowohl unsere Verbandsfamilie als auch unsere Mandanten, die entweder direkt oder indirekt vom LkSG betroffen sind, zu unterstützen. Wir wollten gerne ein unkompliziertes und flexibles Tool bereitstellen, das den Anforderungen des LkSG gerecht wird. Denn: Unser Verständnis von Nachhaltigkeit geht über die bloße Investition von Gewinnen in nachhaltige Projekte hinaus. Wir möchten Unternehmen dabei helfen, ihre Gewinne von Anfang an nachhaltig zu erwirtschaften.
Die Entwicklung unseres Risikoanalyse-Tools war ein interdisziplinäres Projekt, für das wir uns bewusst Zeit genommen haben, um die Entwicklung eingeständig durchzuführen. Dadurch können wir eine flexible Lösung anbieten, die sich schnell an die dynamischen Anforderungen der nationalen und internationalen LkSG-Gesetzgebung anpasst.
Mit seinen Funktionen überzeugen. Das kann unser Tool
Unser Tool bietet zwei Hauptfunktionen: die abstrakte und die konkrete Risikoanalyse. So decken wir direkt alle Arten der geforderten Risikoanalyse in einem Tool ab. Durch die Nutzung eines selbstentwickelten Tools können wir eine Lösung anbieten, die nicht schnell vom Markt verschwindet und gleichzeitig die nötige Flexibilität bietet. Die durchdachte Oberfläche bietet zudem eine Vertrautheit um Umgang mit dem Tool, die besonders für Unternehmen wichtig ist, die nicht direkt vom LkSG betroffen sind und daher besonders ressourcenschonend vorgehen wollen. Für direkt betroffene Unternehmen bietet das Tool unter anderem die Chance einer unkomplizierten Implementierung in bestehende Systeme.
Die Benutzer navigieren durch die verschiedenen Bereiche des Tools, die systematisch alle notwendigen Informationen für die Risikoanalyse sammeln. Dabei werden sie von uns angeleitet, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen des LkSG berücksichtigt werden. Diese strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es den Nutzern, eine umfassende und gesetzeskonforme Risikoanalyse durchzuführen, diese bei Bedarf an die eigenen Wünsche anzupassen und den Einsatz der Risikoanalyse auch nachhaltig im Unternehmen zu verankern.
Benutzerfreundlich und effektiv: So funktioniert unser Tool
Die Benutzeroberfläche des Tools ist pragmatisch angelegt, ergänzt durch eine Bedienungsanleitung für die einzelnen Bereiche. Unsere Kunden werden im Rahmen eines Beratungsprojekts Schritt für Schritt mit Wissensbausteinen in Form von Präsentationen sowie in gemeinsamen Workshops bei der Erarbeitung begleitet. Sollte der Kunde einmal nicht wie erforderlich weiterkommen oder personelle Ressourcen kurzzeitig knapp sein, können unsere Beraterinnen und Berater den größten Teil der Bearbeitung übernehmen.
Durch regelmäßige Gespräche mit unseren Kunden erhalten wir wertvolles Feedback zur Benutzerfreundlichkeit, das wir schnellstmöglich in das Tool einarbeiten. Bereits bei der Entwicklung haben wir stets die Frage gestellt: Wie und wo können wir die Komplexität reduzieren? Diese kontinuierliche Verbesserung stellt sicher, dass unser Tool den Bedürfnissen unserer Nutzer optimal gerecht wird.
Wir lernen kontinuierlich gemeinsam mit unseren Mandaten aus der Praxis
Unser Risikoanalyse-Tool hilft dabei, umwelt- und menschenrechtsbezogene Risiken systematisch zu erfassen, zu bewerten und die Ergebnisse effektiv zu kommunizieren. Daher haben wir schon während der ersten praktischen Anwendungen bereits einige wichtige Erkenntnisse gewonnen.
Insbesondere beim Identifizieren geeigneter Risiko-Quellen sowie bei der Interpretation der Bedeutung der Angemessenheitskriterien zur Bewertung der identifizierten Risiken traten Herausforderungen und Missverständnisse auf. Diese konnten wir lösen, indem wir den unsere Kunden bei der Identifikation der Risiken unterstützen und darüber hinaus die Bezeichnungen der Angemessenheitskriterien an die Wortwahl unserer Kunden anpassten, um eine einfachere Bedienbarkeit – auch innerhalb unterschiedlicher Teammitglieder – zu gewährleisten.
Wir haben auch sehr früh gelernt, dass die Risikoanalyse zu umfangreich ist, um sie in einem einzigen Schulungstermin verständlich zu vermitteln. Daher haben wir unmittelbar beschlossen, die Bearbeitung und das Befüllen der Bereiche kleinteiliger vorzustellen und unsere Kunden damit enger zu betreuen. Diese schrittweise Herangehensweise hat sich als sehr effektiv und benutzerfreundlich erwiesen- und ist bereits erfolgreich etabliert.
Herausforderungen meistern und funktionierende Lösungen schaffen
Ein häufiges Feedback unserer Kunden war, dass die Bewertung der Risiken mühsam und zeitaufwendig ist. Leider gibt es hier aktuell keine Alternative, da die Anzahl der Bewertungskriterien durch die begleitenden Dokumente der zuständigen Kontrollstelle, dem BAFA, definiert ist. Um diese Herausforderung zu meistern, empfehlen wir, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was die Angemessenheitskriterien sind und mit welchen Hilfskriterien man diese belegen kann. Zudem hilft es, das Tool so oft wie möglich an den eigenen, internen Unternehmenswortlaut anzupassen. Unser Extra Tipp an Sie: Nutzen Sie Ihre Ressourcen lieber für die Bewertung der Risiken. Die Erstellung, der Versand und die Auswertung eines Fragebogens an all Ihre Lieferanten kann dafür warten!
Eine weitere Strategie, die sich bewährt hat, ist die konkrete Risikoanalyse in mehreren Schritten über mehrere Jahre hinweg immer weiter zu spezifizieren und zu konkretisieren. Durch das Hinzunehmen zusätzlicher Recherchemöglichkeiten zur Risiko-Identifizierung können Sie so jedes Jahr einen weiteren Ausschnitt der Risiko-Realität bewerten, anstatt den gesamten Umfang auf einmal zu bewältigen. Diese iterative Vorgehensweise macht den Prozess überschaubarer und weniger überwältigend.
Unsere Empfehlung lautet, unabhängig davon, ob man direkt vom LkSG betroffen ist oder nicht, und unabhängig von der anfänglichen Scheu vor der Fleißarbeit, in jedem Fall mit der Risikoanalyse zu beginnen. Die Vorteile, die eine Beschäftigung mit den Risiken entlang der Lieferkette mit sich bringt, sind enorm und tragen wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens bei.
Übrigens, neben der Risikoanalyse gehören auch die Veröffentlichung der Grundsatzerklärung und die Ernennung einer menschenrechtsbeauftragten Person zu den Quick Wins in Bezug auf das LkSG. Diese Maßnahmen sind relativ einfach umzusetzen und tragen wesentlich zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen bei.
Positive Effekte: Was unser Tool bewirkt
Die Rückmeldungen unserer Kunden waren durchweg positiv. Viele berichteten, dass sie nun ein besseres Verständnis ihrer vorgelagerten Lieferkette und der darin enthaltenen Risiken haben. Besonders erfreulich war zu beobachten, dass die Daten, die durch den regelmäßigen Austausch mit ihren Lieferanten gesammelt wurden, nun einen zusätzlichen Zweck erfüllen: die Verifizierung potenzieller Risiken oder die Konkretisierung tatsächlicher Verletzungen. Diese neue Nutzung der Daten hat die Kommunikation mit den Lieferanten belebt und den Kunden eine neue Perspektive auf mögliche Risikofelder ihres Geschäftsmodells vermittelt.
Ein konkretes Beispiel für die Wirksamkeit unseres Tools ist die verbesserte Aufklärung der Kunden über die Risiken in ihrer Lieferkette: Während in der Vergangenheit häufig lediglich das Wohl des eigenen Unternehmens im Fokus stand, findet jetzt auch die Wiederstandfähigkeit der Lieferkette Beachtung. Dies hat nicht nur zu einer besseren Risikobewertung geführt, sondern auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten gestärkt.
Blick in die Zukunft
Die Zukunft der Risikoanalyse wird stark von der Digitalisierung geprägt sein. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden zunehmend eingesetzt, um umwelt- und menschenrechtsbezogenen Risiken noch präziser und schneller zu identifizieren. Diese Technologien ermöglichen es, große Datenmengen effizient zu analysieren und Muster zu erkennen, die menschlichen Analysten möglicherweise entgehen würden.
Ein weiterer Trend ist die Kennzeichnung von Produkten mit bestimmten Risikoinformationen, entweder durch die Hersteller selbst oder durch den Handel, um die Transparenz zu erhöhen.
Eine der größten Herausforderungen wird es sein, potenzielle Risiken weiter zu konkretisieren und durch betroffene Personen zu verifizieren. Der Zugang zu Hinweisgebersystemen kann in bestimmten Ländern erschwert sein, sodass Unternehmen in Deutschland oder Europa ohne große Anstrengungen wahrscheinlich niemals ein vollständiges Bild der Situation vor Ort erhalten. Dies wird besonders für unsere Kunden, die nicht immer direkt vom Gesetz betroffen sind und zudem mit weniger Ressourcen aufgrund des Fachkräftemangels arbeiten, eine Herausforderung darstellen. Auch hier könnten vermehrt digitale Instrumente, oder ausgelagerte Dienstleistungen für Präventions- und Abhilfemaßahmen zum Einsatz kommen.
Mit diesen Tipps gelingt der Einstieg
Für Unternehmen, die mit der Risikoanalyse gemäß LkSG beginnen möchten, haben wir folgende Tipps:
- Geschäftsmodell und Lieferkette analysieren: Eine gründliche Analyse des eigenen Geschäftsmodells sowie der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette ist essenziell, unterstützt Sie dabei gezielt nach Risiken zu suchen.
- Risikoanalyse als kontinuierlichen Prozess betrachten: Sehen Sie die Risikoanalyse nicht als einmalige Aufgabe, sondern als fortlaufender Prozess verstanden werden, der regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen erfordert.
- Austausch mit Lieferanten: Pflegen Sie den Dialog mit Ihren Lieferanten. Durch den Austausch können wertvolle Informationen gewonnen und die Risikoanalyse verbessert werden.
- Spezialisierte Tools nutzen: Nutzen Sie spezialisierte Tools, um Ihre Risikoanalyse effizient und strukturiert durchzuführen. Der Einsatz eines geeigneten Werkzeugs kann die Effizienz und Aktualität der Risikoanalyse erheblich steigern.
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Mit diesen Tipps sind Unternehmen gut gerüstet, um die Herausforderungen der Risikoanalyse erfolgreich zu meistern.
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Beraterin Nachhaltigkeit
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