Die Fusion von Künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit
16. Februar 2023
In Anbetracht zunehmender Cyberattacken auf staatliche Stellen und Unternehmen, stehen diese 2023 vor großen Investitionen in die eigene Cybersicherheit. KI spielt hierbei eine zunehmend wichtige Rolle. Insbesondere vor dem Hintergrund der Bedrohungserkennung und -abwehr. Umgekehrt besteht jedoch auch die Gefahr, dass der vermehrte Einsatz von KI auch missbräuchlich verwendet wird. Ein Ausblick.
Der erste Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nähert sich. Am 24. Februar vergangenen Jahres überquerten die ersten Truppen die Grenze zwischen der Ukraine und Russland. Rund 365 Tage später hält der Krieg, das Leid und die damit einhergehende Bedrohung an. Auch hierzulande und innerhalb der gesamten EU wurde die Bedrohungslage, vor allem mit Blick auf das Thema Cybersicherheit, negativ beeinflusst. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schrieb dazu zurecht in seinem aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland, dass die Bedrohungslage im Cyber-Raum noch nie so hoch gewesen sei. .
Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Angreifern und Verteidigern bei der Cybersicherheit ist in ein neues Level eingetreten. Staatliche Organe von autokratischen Regimen – bspw. China, Russland, Iran und Nordkorea – nutzen ihre staatlichen Ressourcen verstärkt für Spionage, Erpressung und Sabotage. Dass dabei auch kleine und mittelgroße Unternehmen in den Fokus geraten – als Kollateralschaden bspw. bei der Sabotage von Infrastruktur oder aber als Opfer von Lösegeld-Erpressung durch Ransomware (ein Angriff bei dem die Daten eines Unternehmens verschlüsselt werden und nur gegen Zahlung eines Lösegelds entschlüsselt werden) – hätten vor einem Jahr die wenigsten Marktteilnehmer in diesem Umfang erwartet.
In dem noch so kurzen Jahr 2023 gab es schon den ersten öffentlich gewordenen Fall des mittelständischen Fahrradherstellers Prophete, der nach einem Ransomware-Angriff Insolvenz anmelden musste. Ein weiteres Beispiel aus dem Jahr 2022 zeigt ebenfalls, welche Auswirkungen Cyberangriffe auf Unternehmen haben können: Ein durch eine Cyberattacke ausgelöster Stromausfall in einem Rechenzentrum führte im vergangenen Jahr einen gesunden mittelständischen Küchenbauer in die Insolvenz. Mit einem funktionierenden Notfallmanagement wäre es vermutlich nicht so weit gekommen.
